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Life-Update

Photo by Javier Allegue Barros on Unsplash
Photo by Javier Allegue Barros on Unsplash

Ein Update zu meiner Lebenssituation. Das ist, was ihr abgestimmt habt.

 

Ich muss gestehen, dass es mir schwerfällt, diesen Artikel zu schreiben. Viele von euch haben meinen letzten Artikel gelesen und auch die damit verbundene Situation erkannt. Was jetzt folgt, ist eine Art Schleudertrauma. Ich bitte euch deshalb inständig um Offenheit für diesen Wandel.

Gleichzeitig muss ich sagen, dass dies einer der persönlichsten und sensibelsten Einträge meinerseits sein wird. Es fällt mir schwer, so offen und direkt zu sein; in Verbindung mit mir.

 

Eigentlich bin ich ein Verfechter für das glänzende „Drumherum-Gequatsche“, heute möchte ich dies aber ausnahmsweise nicht tun.

 

 

Ich befinde mich in Jena. In dem Ort, den ich vor zwei Monaten verlassen habe. In der Wohnung, die ich vor zwei Monaten verlassen habe. Die Situation, in der ich mich zu der Zeit vorfand, war ein pures Chaos und ich habe versucht zu fliehen. Ich habe nicht nur den Ort, sondern auch den Menschen verlassen, bei dem ich hier lebte, mit dem ich hier lebte. Diese Flucht resultierte aus Angst, aus Panik, aus Streit, aus falschen Worten, aus fehlendem Plan, aus Vergangenheit.

Auf diese Gründe kann und möchte ich eigentlich nicht näher eingehen. Einfach, weil ich nicht weiß, wie ich das Gefühlte und Passierte in Worte fassen soll. Gleichzeitig, weil ich der Meinung bin, dass es sehr privat ist. Ich werde also nur im Groben darauf eingehen.

Man weiß, dass ich mich grade umorientiere und den Studiengang „Jura“ im Sommer abbrechen werde. Vor zwei Monaten hat mich diese Erkenntnis leider in ein ziemlich großes und vor allem tiefes Loch geworfen. Ich war sehr schlecht darin, damit umzugehen und ich hab’s vor allem nicht geschafft. Aber das wird ein eigenes Blogthema. Gleichzeitig habe ich zu dem Zeitpunkt gemerkt, wie sehr ich meine eigene mentale Gesundheit vernachlässigt habe. Jeder, der mich kennt, weiß, wie gerne ich „da bin“ und meinen liebsten Menschen helfe. Wie sehr ich mich um das Befinden anderer Menschen kümmere. Nur leider habe ich das nie bei mir selbst geschafft. In dieser Zeit hatte ich einen derben Rückschlag und bin auch mental in ein sehr tiefes Loch gefallen. Diese beiden Umstände haben leider viel in meinem Leben ausgemacht, weshalb die Flucht von wenigstens einem Umstand in diesem Moment meine Art Ausweg war. Ein Ausweg ist leider nicht immer eine Lösung. Und das ist, was ich jetzt herausgefunden habe. Ein Ausweg ist lediglich eine Flucht. Und wegzurennen ist keine Lösung. Ich bin jahrelang vor Dingen weggerannt. Es hat mich einige Wochen gebraucht, herauszufinden, dass ich nun nicht mehr wegrennen kann. Zum einen, weil für diese Flucht letztendlich keine Energie mehr vorhanden ist und zum anderen, weil ich es nicht mehr kann. Dafür lastet einfach zu viel auf meinen Schultern.

 

Da ich mich in Jena und vor allem in der gleichen Wohnung wie vor drei Monaten befinde, kann ich sagen, dass ich auch wieder an der Seite des Menschen bin, mit dem ich war. Und darüber bin ich sehr, sehr glücklich. Ich will nicht näher darauf eingehen, weil diese Sache nicht in die Öffentlichkeit gehört. Das gehörte sie nicht vor zwei Monaten und auch jetzt nicht. Aber ich denke, dass die Message dahinter dennoch ankommt.

 

Ebenfalls zu diesem „Update-Artikel“ gehört meine momentane Situation. Da ich mich in Jena befinde, sollte klar sein, dass ich mich auch hier wieder beruflich orientieren werde. Auch wird mein Weg nicht in eine rechtliche Richtung gehen. Dafür habe ich zu sehr gemerkt, dass ich mit dem juristischen System nicht konform gehe. Dafür bin ich zu ehrlich und habe einen zu großen Sinn für Gerechtigkeit. Und Recht ist nicht immer gerecht. Das lernt man in diesem Studium sehr schnell. Ich werde mich in die Richtung meines Abiturschwerpunktes orientieren und das war die BWL. Ob es eine Ausbildung, etwas Duales oder ein Studium wird, weiß ich noch nicht. Ich bin offen für vieles, würde ich sagen.

 

Ebenfalls versuche ich die Lasten, die auf mir weilen, abzuarbeiten und das mit einer gewissen Hilfe. Denn manchmal braucht man auch jemanden, der einem dabei hilft. Aushalten und tragen ist leicht. Aber manche Kisten und Kartons abzustellen ist schwer. Und dabei möchte ich mir ungern einen Arm auskugeln, versteht sich. Es hat neun Jahre gedauert, dass ich dieses Denken akzeptiere und mich dahingehend öffne. Ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung sein wird.

 

Ich wüsste grade nicht, was ich hier noch ergänzen kann. Wenn es Fragen oder Anmerkungen gibt, hinterlasst mir einfach eine Nachricht.

 

Ich wünsche euch einen wundervollen Restsonntag und einen stressfreien Tag in die neue Woche,

 

eure Phéa